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Einsatz in der Ukraine
Krieg, Angst, Tod – die Kindheit in der Ukraine

Der 24. Februar 2022 veränderte das Leben der Menschen in der Ukraine auf entsetzliche Weise. Seither ist nichts mehr, wie vor diesem Datum. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hinterlässt nicht nur Betontrümmer. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der Ukraine sind nach wie vor im Land und werden seit 2022 dem Terror und der real existierenden Todesangst um sich und die Angehörigen ausgesetzt. Besonders für die Kinder sind diese Zustände entsetzlich.
Tausende von Kindern müssen innerhalb der Ukraine flüchten und fristen ein unbeschreiblich erschütterndes Dasein, ohne kindgerechte Unterstützung, ohne Fürsorge und Sicherheit, ohne Schule, ohne Tagesstruktur, ohne Spiel, ohne Lachen. Ohne Perspektiven.Unser Einsatz in der Ukraine läuft seit 2022. Das Hilfsprogramm erstreckt sich über momentan 19 Safeplaces, in denen Kinder in wöchentlich stattfindenden Einsätzen betreut und in die Geschichtenfestivals einbezogen werden. Es entstanden Gruppen in Kamianets-Podilskyi mit Kindern, die aus verschiedenen Regionen der Ukraine evakuiert worden waren (Charkiw, Cherson, Odessa, Mariupol, Kramatorsk, Saporischschja, Bakhmut, Sloviansk), und später wurde eine Gruppe im Bezirk Bucha gegründet, der unter der Besatzung gelitten hatte, und wird dort immer noch geführt.


Weitere Gruppen befinden sich in Vorzel, Kiev, Kamianets-Podilskyi und Kharkiv.
Dabei sehen sich die Fachleute in der Ukraine mit einer Reihe von Fragen konfrontiert: Wie können sie sich selbst versorgen, woher nehmen sie die Mittel, um andere zu versorgen, wie können sie den ständigen Beschuss und die Bombardierung überstehen und Kindern und Erwachsenen weiterhin eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten?
In jeder Gruppe verarbeiten die Kinder ihre schwierigen Erfahrungen. Sie erinnern sich an die Heimat, die sie zurückgelassen hatten, an die Flucht, an die Zerstörung zu Hause und an die Trauer um Familienangehörige, die Ungewissheit in Zusammenhang mit Schulfreunden. In der Gruppe setzen die Kinder ihre eigene Geschichte fort, indem sie spielen, zeichnen, bildhauerisch tätig sind, Theater spielen und damit ihre Worte wiederfinden. Im Zentrum steht eine Leitgeschichte, nämlich die Geschichte von Petoni, dem Minensuchhund. Petoni ist ein Held. Die Kinder erzählen die Geschichte von Petoni aus ihrer Fantasie heraus weiter. Sie öffnen sich, und ihre eigene Geschichte kommt zu Tage. Im Spiel finden sie Worte über ihre eigenen Sorgen, ihre Angst, über die sie sprechen, was ihnen sonst schwerfällt. In ihrer Fantasie können die Kinder ihre eignen Anliegen einbringen und platzieren, die Geschichte von Petoni bekommt dadurch eine Fortsetzung. Die Psychologinnen schenken den Kindern mit den Geschichtenfestivals tröstende und aufbauende Momente, welche den verstummten und verstörten Kindern ihre Sprache zurückbringt und wo versucht wird, ihnen das zurückzugeben, was der Krieg ihnen geraubt. Am Ende der Gruppenarbeiten bekommen die Kinder spielerische, kreative Aufgaben.
Unsere Psychologinnen und Psychologen, welche teilweise unter schwierigsten Bedingungen arbeiten, schöpfen ihre Kraft aus der Reaktion der Kinder, welche ihnen Zuversicht und Hoffnung schenkt.
Das Hilfsangebot wurde bisher mit einfachsten Mitteln umgesetzt, ohne unterstützende Ressourcen, ohne Entschädigung für die arbeitenden und leistenden Fachleute. Die Nachfrage ist sehr gross und wächst. Aus diesem Grund werden wir das Angebot erweitern und die Gruppenarbeiten intensivieren. Aber es fehlt am nötigsten. Wir können das Hilfsangebot nur dann erweitern, resp. am Leben erhalten, wenn wir Fördermittel erhalten, um die nötigen Ressourcen aufzubauen.